Ein Hilfsnetzwerk nimmt Fahrt auf
SLW International
Das von Pater Cyprian in Kooperation mit Babette Hartmann und dem Drittorden gegründete Werk breitete sich rasch aus. Die Entwicklung verlief eher spontan als geplant aus der lokalen Initiative in Koblenz heraus. Die Hilfeanfragen, zunächst auf die Finanzierung der Erziehung und Rettung „armer und besonders verwahrloster Kinder in Anstalten“ ausgerichtet, wuchsen mit der Zeit derart an, dass schließlich 1908 ein eigenes Kinderheim erbaut wurde.
Neben dieser lokalen Entwicklung, getragen von über 140000 Vereinsmitgliedern bereits nach wenigen Jahren, setzte mit der Abordnung von Pater Cyprian nach Altötting die Gründung einer weiteren selbständigen Liebeswerk-Abteilung in Bayern ein. Dieser Entwicklung schlossen sich im europäischen Ausland in Anlehnung an die Kapuzinerprovinzen und Drittordensbewegungen weitere Liebeswerkgründungen an.
Heute noch bestehen außer in Koblenz die eigenständigen Liebeswerkabteilungen:
Sie haben sich in der Internationalen Vertreterversammlung der Liebeswerke organisiert, ohne die Eigenständigkeit der jeweiligen Abteilung aufzugeben. Viele Werke im osteuropäischen Raum wurden im Einfluss des Sozialismus zerstört, weiter Abteilungen -teils in Übersee- gingen mit anderen Hilfswerken zusammen oder wurden aufgelöst.
Die SLW-Ugandahilfe Bayern und Tirol e.V. finanziert und betreut verwaiste und verarmte Kinder im Heim St. Clare in Aber, einem Ort im Nordosten Ugandas.
Im 3-Jahresrhythmus treffen sich Vertreter*innen der Abteilungen zum Austausch und Beratung verbindender Themen.
Die Strahlkraft der Liebeswerkbewegung sowie die Schaffenskraft seiner Gründerfigur hatten auch Auswirkungen auf weitere Gründungen im sozial-caritativen Spektrum; allen voran gilt P. Cyprian als Ideengeber/Mitinitiator zur Gründung des Deutschen Caritasverbandes, der Bahnhofsmission, der Katholischen Eisenbahnergewerkschaft wie auch der Exerzitienbewegung als vielseitiger und „Bestseller“-Autor.
Er selbst konnte bis zu seinem Tod im Jahr 1931 zahlreiche Liebeswerke in insgesamt 10 Ländern mit 41 eigenständigen Abteilungen ins Leben rufen.