Kinder- & Jugendhilfe Arenberg

1908 wurde auf dem Arenberg, dem heutigen gleichnamigen Stadtteil von Koblenz, die „Anstalt für Kinder und Jugendliche“ , später „Kinderheim Arenberg“, gegründet. Im Jahr 2008, anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Einrichtung, erfolgte die Namensänderung in „Kinder- und Jugendhilfe Arenberg“.

Seit 2001 befindet sich hier -neben den vielfältigen Angeboten der Hilfen zur Erziehung- auch die Geschäftsstelle des SLW Koblenz e.V.

… sowie die neuste Einrichtungsgründung des SLW KO aus dem Jahre 1990, die Kindertageseinrichtung „Kinderkrippe kleine Strolche“ in Koblenz.

Derzeit betreuen wir Kinder, Jugendliche und Familien in belastenden und von Ausgrenzungserfahrungen geprägten Lebenslagen. Die zeitgemäßen Hilfeformen stehen in der Nachfolge des geschichtlich geprägten Selbstverständnisses und zeichnen sich bei aller Einbindung in die wohlfahrtsstaatlichen Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe als bewusste wertegebundene Dienstleistung aus, die auch den Einsatz eigener Mittel und Ressourcen zur Verwirklichung dieses Auftrags vorsieht.

Im Rahmen der rechtlichen Vorgaben bieten wir – systemisch orientiert – Erziehungshilfen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz an und entwickeln individuelle Hilfeformen im Lebensumfeld von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien.

Mithilfe neuster Erkenntnisse aus den Erziehungswissenschaften, der Heil-, Sonder- und Sozialpädagogik, der Psychologie und der Hirnforschung sollen Gefährdungen, Fehlentwicklungen und Benachteiligungen von Kindern und Jugendlichen zunächst verstanden und schließlich verhindert, gemildert oder abgebaut werden.

Unsere Arbeit finanziert sich im Wesentlichen auf der Basis von Entgeltvereinbarungen mit dem zuständigen Jugendamt als örtlichem Jugendhilfeträger. Individuelle und aus unserem historisch gewachsenen Selbstverständnis heraus identifizierte Hilfebedarfe werden davon nicht erfasst. Diese zusätzlichen Aufwendungen werden durch die Mitglieder und Spender des Seraphischen Liebeswerkes ermöglicht.

Die Gründung und Unterhaltung von Einrichtungen (und Diensten) zur Erbringung von Hilfen für gefährdete Kinder (heute Erziehungshilfe) ist erst seit 1908 förmlich zum Vereinszweck geworden. Nach dem Gründungsimpuls im Jahre 1889 durch die spontane „Aufnahme“ eines notleidenden Kindes beschränkte sich die Unterstützung für hilfebedürftige Kinder auf die Übernahme der Kosten und Koordinierung der „Erziehung, Bildung und Versorgung“ in geeigneten Familien sowie in bereits existierenden „Anstalten“.

Die caritative Tätigkeit des SLW wandelte sich demnach von einer reinen „Zahlstelle“ für die fremduntergebrachten Kinder zu einer Organisation, die sich bewusst auch in der Erziehungsverantwortung sehen wollte. Als Konsequenz ließ man sich zunächst Berichte über das Wohlergehen und die psychische Verfassung zukommen; ab 1911 führte man auch obligatorisch die Erstellung eines Gesundheitszeugnisses ein.

Viele Einrichtungen der damaligen Zeit zeigten nur begrenztes Verständnis für die Veränderungen und damit verbundene „Einmischung“ des SLW. Dies wiederum führte zur Unzufriedenheit des Vorstandes des SLW und schließlich beschloss man, die „eigenen Vorstellungen der Fürsorge“ – auch zur Abklärung der Frage der Eignung der Zöglinge für eine Familienpflege – für ein notleidendes Kind in einem eigenen Heim zu realisieren.

Wenn auch Armut, Ausgrenzung und Verlassenheit viele Gesichter zeigt und im weltweiten Vergleich relativ ist, so verstehen wir uns bewusst auch als ein gesellschaftliches Korrektiv der auch hierzulande in eigener Weise Not leidenden Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien.