In verschiedener Gestalt trat das Elend der Kinder Hilfe suchend vor den neuen Kinderfreund und „seine“ Drittordensgemeinde. Es wurde nicht lange gefragt und diskutiert, man tat etwas. Und je mehr man half, um so reichlicher flossen die Spenden und Gaben. Weder P. Cyprian noch das Kapuzinerkloster im heute zu Koblenz gehörenden Ehrenbreitstein konnten die Verwaltung der Gelder übernehmen.
War das SLW in den ersten 15 Jahren nur ein Sammelverein, der sich darauf beschränkte, die aufgenommenen Kinder unterzubringen und für die Pflegekosten aufzukommen, wurde er 1906 als „Seraphisches Liebeswerk Koblenz e.V., kath. Erziehungsverein“ im Vereinsregister des Amtgerichtes Ehrenbreitstein eingetragen. Dies tat man mutmaßlich, um den Kauf eines geeigneten Grundstücks und weitere Rechtsgeschäfte im Zusammenhang mit der Planung eines eigenen Kinderheims tätigen zu können.
Diente zunächst das „Franziskusblatt“ als Informationsquelle für das Werk, wurde ab 1890 in der Monatszeitschrift „Seraphischer Kinderfreund“ für die Mitglieder des SLW berichtet – gegen einen Spendenbetrag von 10 Pfennigen im Monat Aus dem Reinertrag sollten die Pflegekosten aufgebracht werden. Mit dem „Kinderfreund“ wurde auf das Werk aufmerksam gemacht, so dass die Mitgliederzahl in den ersten 10 Jahren auf rd. 80.000 stieg; 1914 wurden gar 146.000 Wohltäter gezählt.
Ab 1904 erscheinen Carl Storchs Geschichten über „Puckchen und Muckchen“ in der österreichischen Ausgabe des Seraphischen Kinderfreundes, nach einiger Zeit in der deutschen Version bei der deutschen Abteilung des Seraphischen Liebeswerkes in Ehrenbreitstein und letztendlich 1924, 1926 und 1928 in Buchform. Die Geschichten wurden später in den Niederlanden von Frater Franciscus van Ostaden (alias Frans Fransen) weiter entwickelt. Infos zur Jugendliteraturreihe Puk und Muk