„Gott zum Gruß!“ – mit diesen Worten beginnt der Leitartikel des ersten Nachkriegs-Kinderfreundes durch Pater Ladislaus im Jahr 1950. „Das neue Jahr muss das Werbejahr für unser Rettungswerk werden…Es fehlen uns heute noch rd. 31.000 Mitglieder gegenüber dem Jahr 1939.“
Der Mitgliederverlust ist vor dem Hintergrund der Folgen des 2. Weltkrieges wie Tod und Vertreibung sowie in dem Verbot der Sammlungen im nationalsozialistischen Deutschland zu sehen, aber auch, „weil die Alten (Veteranen im Dienste des göttlichen Kinderfreundes) wegsterben“.
Der Verlust von über 100 Förderern sowie den Mitglieder aus den früheren Ostgebieten sind folgen für das Werk, die nie wieder ausgeglichen werden können.
Dabei galt auch in der neu gegründeten BRD, dass das Werk ohne staatliche Hilfe auskommen musste. Lediglich für die Betreuung der Kinder gab es ein Pflegegeld.
SLW und Caritas – eine Bewegung
Zur Aufbahrung und zum Begräbnis von P. Ladislaus, der über 25 Jahre das SLW leitete, waren sämtliche staatlichen, städtischen und kirchlichen Behördenvertreter anwesend –angeführt vom Ministerpräsidenten Peter Altmeier-, sowie Leiter fast aller sozialen und caritativen Einrichtungen erschienen. Die Bedeutung des SLW im katholischen Milieu erfuhr damit bis dato letztmals eine so große Anerkennung.
Lediglich für die Betreuungsarbeit mit den Kindern gab es ein Pflegegeld. Nachfolger von P. Ladislaus wurde 1950 Pater Lothar Nufer, der bis zu seinem Tod am heiligen Abend 1971 das SLW leitete. Zuvor war er schon Assistent und seit 1947 Geschäftsführer. 1969 arbeiten noch 18 Erlenbader Schwestern in den Heimen des SLW. Die Kinderheime des SLW werden Teil des staatlichen Fürsorgewesens – oder soll man es andersherum sehen?